1985 wurde beim Glarean-Brunnen beim Steinackerplatz zu Ehren Glareans diese Tafel angebracht.
Der 1488 als Sohn eines Bauern und Ratsherrn geborene Heinrich Loriti (auch Loretti, Loritis, Loritti) ist der bedeutendste Gelehrte des Glarnerlandes und einer der wichtigsen oberrheinischen Humanisten. Nach Schulen in Bern und Rottweil studierte Glarean in Köln, wo er 1508 den Grad eine Bakkalaureus, 1510 denjenigen eines Magister Artium erreichte. 1514 zog er nach Basel, wo er in Kontakt mit Buchdruckern wie Johannes Froben und Heinrich Petri und Gelehren wie Erasmus von Rotterdam und Oswald Myconius kam. 1515 hielt er sich in Pavia auf, von 1517 bis 1522 war er in Paris. Als Gegner der Reformation verliess Glarean nach dem Wechsel Basels zum neuen Glauben die Stadt und übersiedelte 1529 nach Freiburg im Breisgau, wo er an der Universität Poetik, Geschichte und Geografie lehrte. Daselbst verstarb er am 27. oder 28. März 1563. In der Universitätskapelle des Freiburger Münsters hängt sein Epitaph von 1563.
Fritz Zwicky wurde am 4. Februar 1898 in Varna (Bulgarien) geboren und starb am 8. Februar 1974 in Pasadena (Kalifornien, USA).
Der Schweizer Astrophysiker und Raketenforscher Fritz Zwicky gehört zu den Wegbereitern neuer astronomischer Ideen im 20. Jahrhundert. Er wirkte am California Institute of Technology, Pasadena, und leistete als Forscher, Entdecker, Erfinder und Morphologe Hervorragendes. Unter den Astrophysikern gilt er als Vater der "Dunkeln Materie" des Kosmos. Deren Existenz sagte er bereits 1933 voraus. Mit einfachen Geräten für die Himmelsbeobachtung entdeckte Zwicky 123 Supernovae, auch war er ein erfolgreicher Galaxienforscher. Als Raketenforscher erwarb er sich grosse Verdienste - unter seiner Leitung gelang den Amerikandern 1957 der erste Schuss eines künstlichen Objekts in den Weltraum.
Zwicky war ein einfacher Mensch. Er blieb seiner Natur als Glarner (Bürger von Mollis) und Bergler treu. Die ihm angebotene amerikanisches Staatsbürgerschaft lehnte er ab. Seine Ideen waren unkonventionell und immer genial. Er erfand den "Morphologischen Kasten", eine weltweit angewandte Kreativitätsmethode.
Dieses Denkmal liess die Fritz Zwicky Stiftung 2004 vor dem Ortsmuseum errichten. Der Künstler Severin Müller schuf die "himmelwärts gerichtete" Holzskulptur.
Einweihung einer Gedenktafel an der Hertenackerstrasse 5 in Mollis am 19. Juli 1946 durch die Vereinigung für schweiz. Sozialpolitik
Als Arzt und erster Eidgenössischer Fabrikinspektor gehört Fridolin Schuler (1832–1903) zu den Pionieren des schweizerischen Sozialstaats. Bereits früh engagiert er sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Fabrikarbeiterinnen und -arbeitern und die Einführung der Arbeiterschutzgesetzgebung. Als Fabrikinspektor trägt er massgeblich zur Umsetzung des Eidgenössischen Fabrikgesetzes von 1877 in die Praxis bei. Schuler gehörte zur ersten Generation von Ärzten, die mit den Erkenntnissen der modernen Physiologie und Hygiene in Berührung kamen. Nach dem Medizinstudium in Deutschland kehrte er 1855 in seinen Heimatkanton zurück und führte während zwei Jahrzehnten in Mollis eine Privatpraxis. Als Arzt war Schuler Teil des Establishments seines Heimatkantons. Obwohl kein Jurist, amtete er zwischen 1872 und 1890 auch als Richter am kantonalen Appellations- und Obergericht.
Emilie Paravicini-Blumer wuchs in Mollis als Tocher des Arztes Jakob Blumer auf. 1825 wurde sie mit dem geistig zurückgebliebenen Sohn Bartholome Paravicini von Glarus verheiratet, um ihre Zugehörigkeit zur besseren Glarner Gesellschaft zu sichern.
Als Arzttochter war Emilie mit Krankheiten und Heilmitteln vertraut. Oftmals war sie Zeugin geworden, wie wenig die Schulmedizin ausrichten konnte. Die Ärzte verdienten damals reichlich an extensiven Verschreibungen von Heilmitteln. So ist es nur logisch, dass die kostengünstige Homöopaathie , die zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkam, vor allem bei der armen Bevölkerung grossen Zulauf fand. Emilie war von der neuen Heilmethode fasziniert und wusste, dass sich ein grosser Teil der Glarner Bevölkerung keinen Arzt leisten konnte.
Die Ärzte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlangten, dass nur als Arzt praktizieren durfte, wer das Medizinstudium abgeschlossen hatte. Emilie wurde zunehmend der Kurpfuscherei bezichtigt. Ihr Fall kam 1874 vor die Glarner Landsgemeinde, die wider Erwarten entschied, dass jedermann ohne medizinische Ausbildung praktizieren durfte. Sie praktizierte Homöopathie als Medizin der Armen praktisch bis zu ihrem Tod.
Conrad Schindler und seine Frau Dorothea stammten aus dem obersten Kreis der Molliser Aristokratie. Über seine Ausbildung ist bekannt, dass er 1769 nach Haldenstein bei Landquart kam und das Philanthropium besuchte, ein Internat mit den Erziehungsmaximen Menschenliebe (Philanthropie), Vernunft, Gleichheit, Natürlichkeit und Glück. Im Jahr 1773 zog er nach Colmar an die Pfeffel'sche Kriegsakademie. Ende 1778, bereits zwei Jahre verheiratet, ging er nach Paris, wo er Architektur studierte. Von 1782 bis 1784 liess Schindler für sich und seine Familie nach eigenen Plänen das neben dem Freulerpalast herrschaftlichste Gebäude des Kantons Glarus bauen, das Haltli, einen Herrensitz mit klassizistischen Stilelementen. Für seinen Bruder Kaspar baute er den "Hof" (heute Sitz des Ortsmuseum Mollis) mit seinem Rokoko-Garten, der einfach ohne jeglichen Schmuck angelegt wurde.
Er wirkte ab 1803 bei der Einführung der Mediationsverfassung mit.
Neben Hans Conrad Escher war er eifrigster Förderer des Linthwerks. Nach Eschers Tod 1823 übernahm er die Oberleitung des Projekts.
Die Molliserin Ruth Schumann-Keller wurde in den 1970er-Jahren und zu Beginn der 1980er-Jahre als Trampolinspringerin zum Begriff. Bereits ab dem fünften Lebensjahr trieb Ruth Sport. Ab dem neunten Lebensjahr begann sie mit Trampolinspringen. Der Vater unterstützte ihre Fortschritte in jeder Hinsicht. Als Ruth immer höher sprang, stockte er das Dach einer Scheune auf, damit die Tochter bei jedem Wetter trainieren konnte. Die ersten Wettkämpfe musste Ruth noch in der Männerkategorie bestreiten, da sie die einzige Frau in der obersten Leistungsklasse in der Schweiz war. So durfte sie sich auch mehrmals als Siegerin in der Männerkategorie feiern lassen.
1972 wurde sie Weltmeisterin in der B-Klasse, erhielt 1973 im schottischen Edinburgh Silber an den Europameisterschaften, war 1974 Schweizer-Meisterin Flamatt und wurde Jugend-Weltmeisterin in San Franciso (USA). Von 1975 bis 1984 war sie immer Schweizer-Meisterin, dazu 1976 Jugend-Weltmeisterin in Cedar Rapids (USA) und Gewinnerin der Weltmeisterschaftsbonze-Medaille in Tulsa (USA). 1979 wurde sie Silbermedaillengewinnerin an der Europameisterschaft in Bois-Colombes (F). 1980 gewann sie den Weltmeistertitel in Brig und wurde im gleichen Jahr als erste Glarnerin zu Schweizer Sportlerin des Jahres erkoren. 1981 gewann sie den Europameistertitel in Brighton (GB) und wurde 1982 erneut Weltmeisterin in Bozeman (USA). Schliesslich beendete Ruth ihre beispiellose Karriere 1984 mit Weltmeisterschaft-Silber im japanischen Osaka.